Die Flugzeuge

Der SG38 mit Boot war ein Flugzeug, für das  Piloten der heutigen modernen Hochleistungssegler nur ein respektvolles Schmunzeln übrig haben. Nachdem der Weiterbau der „Mü“ aufgegeben wurde, erwarb man auch bald darauf, vorfinanziert von Frau Margot Schwoon, die erste „Rhönlerche“ eine Ka4 IIE. Dieses Segelflugzeug wurde Ostern 1955 vom damals schnellsten Piloten der Welt, Major Charles Yeager (er hatte im Oktober 1947 mit der legendären Bell X1 als Erster die Schallmauer durchbrochen) und seiner Gattin am Moselufer auf den Namen „Liebeskummer“ getauft. 1956 erwarb der Club mit kräftiger finanzieller Unterstützung der Stadt Traben-Trarbach, eine Ka2b. Der Doppelsitzer in Holzbauweise blieb dem Club bis in die 90er Jahre erhalten, heute ist er in restauriertem Zustand im Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe zu bestaunen. Etliche Jahre später – der Club hatte sich durch den Bau des Platzes erheblich verschuldet – kaufte man eine Ka8, einen Einsitzer in Gemischt-Bauweise und ein sehr bewährtes Anfängermuster. Es gab auch eine separate Motorfliegergruppe, die ihre  90-PS-„Luscombe-Silverair“ privat unterhielt, jedoch Mitte der 60er Jahre im Segelflugclub aufging. Anfang der 70er Jahre bereicherte dann eine Ka6 CR den Flugzeugpark des DASC, ein Hochleistungssegler, mit dem Clubmitglied Emil Scherer Landesmeister wurde und u.a. Flüge bis nach St. Florentin in Frankreich machte. Auch die Ka6 begeistert noch heute mit ihrer Leichtigkeit und exzellenten Steigwerten. Die Anschaffung des ersten Scheibe- Motorseglers, der legendären „Whiskey-Delta“, konnte durch die finanzielle Unterstützung von Ludwig Schuch realisiert werden und war ein Meilenstein in der Clubgeschichte. Sie sollte über Jahrzehnte die Piloten mit hoher Zuverlässigkeit und günstigen Betriebskosten erfreuen.  Die Ära der modernen GFK-Segler wurde Ende der 70er Jahre eingeläutet, als der Club seine erste ASW19 erwarb. Diese Bauweise mit kreuzweise übereinander laminierten Glasfasermatten und extrem glatter Oberfläche hat sich inzwischen am Markt durchgesetzt, zeichnen sich doch die Flugzeuge durch sehr gute Flugleistungen und eine hohe Wertstabilität aus. Diese Gründe sprachen 1986 auch für den Erwerb des ersten GFK-Doppelsitzers einer SF34. Leider währte die Freude an dem Flugzeug nicht lange; es wurde bereits nach einem halben Jahr im Ausbildungsbetrieb von einem Schüler „zerlegt“. Ersatz musste her, und so wurde die erste ASK21 gekauft, der Mercedes unter den Schulungsdoppelsitzern!  Gutmütigkeit, Langstrecken- und sogar Kunstflugtauglichkeit prädestinieren die ASK21 geradezu für Schulbetrieb, Streckenflugtraining und Gastflugeinsatz. Diese Vorteile überzeugten die Clubmitglieder so sehr, dass 1998 eine zweite ASK 21 angeschafft wurde. Diese beiden Doppelsitzer waren die meistgenutzten Flugzeuge im Verein und mehrmals pro Jahr auch „auf Achse“ im Anhänger unterwegs zu diversen nationalen und internationalen Wettbewerben oder zum Streckenflugtraining in die französischen Seealpen, wo besonders im Frühjahr Wetterbedingungen herrschen, die Flüge in große Höhen und über lange Distanzen in die traumhafte Alpenkulisse ermöglichen. Ferner wurden auf dem Mont-Royal Kunstfluglehrgänge mit der ASK 21 abgehalten. Heute haben etliche Clubmitglieder auf der „India Tango“ (ASK-21) ihre  Segelkunstflug-Berechtigung erworben - die hohe Schule des Kunstflugs ohne Motor. Ihr Können stellen sie bei großen und kleinen Flugplatzfesten unter Beweis. Ein besonderes Clubflugzeug ist nunmehr über Jahrzehnte als Schleppmaschine oder für Gastflüge im Einsatz, es gehört einfach schon zum klassischen Bild, unsere viersitzige Morane. Die unter ihrem Kennzeichenkürzel „Yankee Hotel“ bekannte, 180 PS starke Maschine aus französischer Produktion, gehört zum Flugplatz, wie der Tower und wurde bei jeder technischen Überholung, um die kein Flugzeug herumkommt, auf den jeweils neuesten Sicherheitsstandard gebracht und auf besonders lärmarmen Betrieb umgerüstet. Diese tief greifenden technischen Maßnahmen umfassten u.a. eine komplett neue Schalldämpferanlage sowie einen neuen Propeller und führten zu einer deutlichen Abnahme der Lärmbelastung im Fluge. Seither trägt die Morane, ganz unserer Clubphilosophie entsprechend  Fluglärm zu verhindern, wie die anderen Vereinsflugzeuge auch, den blauen Umweltengel. Der erste Motorsegler des Vereins, der 60PS starker „Scheibe Motorfalke“ war ebenfalls eine „Flüstertüte“. Mit dieser sehr beliebten „Whiskey Delta„ wurde das Motorsegeln als zweite Sportflug-Sparte im Verein populär. Friedhelm Bier und Dieter Stadler oder Manfred Langenbahn und Viktor Nill unternahmen mit diesem Flugzeug weite Überlandflüge –z. B. an die französische Mittelmeerküsten oder die Atlantikküste und nahmen damit auch an Wettbewerben teil.

 Im Jahr 2000 entschieden sich die Clubmitglieder für eine weitere, moderne, zusätzliche Sparte der Sport- Fliegerei, den Ultraleichtflug, bei dem die Flugzeuge ein maximales Abfluggewicht von 472,5 Kilogramm nicht überschreiten dürfen. Es handelt sich hierbei um vollwertige, dreiachsgesteuere  Kleinflugzeuge, die einen Flugleistungsvergleich mit den wesentlich teureren Motormaschinen bis 2000kg Abfluggewicht nicht zu scheuen brauchen und einen wichtigen Sicherheitsaspekt aufweisen, das so genannte Gesamtrettungssystem. Dieses beinhaltet einen großen Fallschirm, der vom Piloten im Extremfall per Minirakete gezündet wird und das UL samt seiner Insassen  zur Erde schweben lässt. Ferner sind viele UL als Schleppflugzeug für Segelflugzeuge nutzbar. Der DASC entschied sich für die Anschaffung eines  „Wild Thing“. Ein Ganzmetall- Hochdecker, der mit seinen dicken Ballonreifen und den großen Fensterflächen an die legendäre Piper Cub erinnert. Mit diesem Flugzeug erwarben Clubmitglieder ihre ersten Sportpiloten-Lizenzen, flogen bald darauf zur Partnerstadt Selles-sur Cher in Frankreich, oder nach Rügen oder Dresden und Berlin. Bei der Anschaffung des UL stand die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Ein moderner, sparsamer Motor, der mit handelsüblichem SuperPlus betrieben werden konnte und in Verbindung mit dem niedrigen Abfluggewicht einen Schleppbetrieb zu vertretbaren Kosten garantierte, waren wesentlichen Argumente für den Kauf. 

Heute, im Jahr 2021, verfügt der Club  über folgende Flugzeuge: Drei Segelflug-Einsitzer: 1 Ka6CR, 1 Astir CS und 1 HP304. Vier Segelflug-Doppelsitzer: 1 ASK21, 1 DG1001S, 1 ASK13 und 1 „Oldtimer“ Ka4IIE. Eine Reise- und Schleppmaschine, Typ „Morane-Saulnier“. Ein 90PS- Grob-Motorsegler in GFK-Bauweise und das UL „Sting“ TL-96, das ebenfalls Segelflugzeuge schleppen kann. Bleibt abschließend noch hervorzuheben, dass unser in die Jahre gekommener „Oldtimer Ka4“ Rhönlerche“, auf der so viele ältere Clubmitglieder das Fliegen erlernt haben und die in den letzten Jahren ein Schattendasein in einer Hallenecke fristete, unter fachmännischer Leitung und tatkräftigem Einsatz von Gründungsmitglied Horst Dahlke und seinen Helfern hergerichtet und wieder in einen erstklassigen Zustand versetzt wurde. Die Ka4 dient heute noch den Fluglehrern gerne für eine Trudeleinweisung und Liebhabern für eine Ehrenrunde über dem königlichen Berg.